Änderungen der Alterspyramide

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Österreich ist auf einem Scheideweg was die Alterspyramide angeht. Die Entwicklung ist durch geschichtliche Ereignisse, Wanderungen, gesundheitspolitische Faktoren zu begründen. Es steht dem Autor nicht zu, diese zu bewerten, allerdings kommen da schon einige Fragen auf, die beantwortet werden sollten, zumindest von jenen, die uns erzählen, dass wir eine Übersterblichkeit oder ein Pflegeproblem haben.

Zuerst einmal zu den Fakten, die einige Fragestellungen resultieren lassen.

Zu den Quellen:

Die Nationalbibliothek bezeichnet sich selbst als größte Bibliothek und zentralen Gedächtnisinstitution des Landes. (Beitragsbild).

Die Statistik Austria ist unser Messwerkzeug in der Republik zur Aufbereitung strategischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Information. Jeden Tag ermittelt eine Mannschaft von Statistikern, Mathematikern und IT-Experten Zahlen und bereiten diese hervorragend für Politiker, Entscheidungsträger und Forscher auf. Da ist noch enorm viel Potential in den Zahlen zu finden und Fragestellungen zu beantworten, die für unsere Gesellschaft und unsere Nation von hoher Bedeutung sind.

Eine Statistik, die veröffentlicht ist, heißt „Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002-2021 nach fünfjährigen Altersgruppen und Geschlecht“.

Diese ermittelt in Gruppen das Alter unserer Bevölkerung.

Grafik: Peter Havel auf Basis der Statistik „Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002-2021 nach fünfjährigen Altersgruppen und Geschlecht“, Quelle: statistik.at

Auffällig ist, dass der Sprung von 75-79 Jahren auf 80-84 Jahren enorm ist. Da die Lebenserwartung in Österreich in den letzten Jahren zugenommen hat, ist es nicht verwunderlich, dass dieser Sprung vorkommt. Allerdings ist dieser von 1.1.2019 auf 1.1.2020 mehr als deutlich.

Recherchen zu Folge ist dies der Übergang zwischen den geburtenschwachen Jahrgängen der Wirtschaftskrise der 30er Jahre und dem Baby-Boom nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

In einem Artikel der Tageszeitung „Innsbrucker Nachrichten vom 12. März 1938“ ist beispielsweise zu lesen:

Es müssen daher alle Bemühungen auf
eine Steigerung der Geburtenhäufigkeit und
nicht etwa, aus Angst vor der zu knapp werdenden Nahrungs-
decke, auf eine Geburtenbeschränkung gerichtet werden.

In einer neuen Veröffentlichung von Zahlen, die den Übergang von 2020 auf 2021 darstellen ist dieser Sprung nicht mehr so deutlich.

Grafik: Peter Havel auf Basis der Statistik „Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002-2021 nach fünfjährigen Altersgruppen und Geschlecht“, Quelle: statistik.at

Was man hier sieht ist, dass im 2. Jahr in Folge, die Bevölkerungsgruppe der 75 – 79 Jährigen wieder gegenüber den über 80 Jährigen deutlich abnimmt.

Die Lebenserwartung in Österreich beträgt derzeit lt. WHO Quelle 81 Jahre.

Geht man die Statistik um 5 Jahre zurück, so beträgt der Zuwachs jener, die über 80 Jahre – 85 Jahre sind, 32 % !!!!

Die Frage einer Übersterblichkeit durch Corona ist gegeben und hinreichend bewiesen, allerdings ist die Bevölkerungsaltersentwicklung ebenfalls zu betrachten, da diese an der Schranke der Lebenserwartung von 81 Jahren deutliche Änderungen erfährt.