Der Schlafmohn von Hollabrunn

HOLLABRUNN (ph): Wenn man an Mohnblumen denkt, so denkt man an Meere von rotem Mohn (Klatschmohn), der neben den Getreidefeldern im Mai / Juni das Land in Farbe taucht. Früher hat man diesen Mohn auch zur Herstellung von roter Tinte verwendet, heute findet die rote Farbe Anwendung in der Kosmetikindustrie. Eine Hauptanwendung ist heute in der Küche zum Backen und Kochen. Wer kennt nicht die großartigen Mohnstriezel, Mohnweckerl, Germknödel mit Mohn, Mohnfesserl oder in Mohnöl für Salate.

Aber auch die beruhigende Wirkung von Mohn ist bekannt. Früher wurden die Mohnsamen in Stoffsäckchen gefüllt und Säuglingen als sogenannte Mohnschnuller zur Beruhigung gegeben. Die Nebenwirkungen waren teilweise fatal, insbesondere, wenn dieser noch in Most getaucht war – es kam teilweise zu schweren Schädigungen des Kindes.

Weniger bekannt bei uns ist der Schlafmohn. Aus dem Schlafmohnsamen werden ebenfalls Öle hergestellt. Durch Anritzen unreifer Samenkapseln gewonnener Milchsaft des Schlafmohns liefert beim Trocknen Opium. Der Mohnanbau zum Zweck der Suchtgiftgewinnung ist jedoch lt. Suchtmittelgesetz (§27) verboten. Es drohen Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr oder Geldstrafen.