Unerledigte Dinge belasten

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Wieder eine scheinbar schlaflose Nacht ist vorbei gegangen und du fragst Dich, wie Du das jemals durchhalten kannst. Tag für Tag diese Müdigkeit, diese Abgeschlagenheit und dann, wenn du endlich schlafen könntest, wälzt Du Dich im Bett hin und her um 100 Dinge gehen Dir durch den Kopf.

Es ist nun mal in der Strategie unseres Gehirns stets voraus zu schauen und die Gefahren zu sehen, die da auf uns lauern. Jahrtausende hat unser Leben und das unserer Familie davon profitiert, dass immer besser zu können – Vorausschauen und unser Leben in der nächsten Zeit meistern. Da wartet ein Puma und ist hungrig – man hört ihn und muss daher einen anderen Weg gehen, oder wissen wie man sich verteidigt. So lebten unsere Vorfahren und sie wussten, wo Wasser ist, wo Beeren, wo Wild zum Jagen ist und wo Gefahren lauern. Der Steinzeitmensch hatte nicht viele Aufgaben, oder doch, aber er musste sie alle bedenken, sonst wäre er oder seine Kinder am nächsten Tag vielleicht tot.

Diese Strategie, stets die Gefahr im Auge zu haben, kann aber in der heutigen Zeit auch uns zur Qual werden, denn die Anzahl der unerledigten Dinge, die Anzahl der unerledigten, scheinbar wichtigen Aufgaben scheint gegen unendlich zu gehen. Die Emails, die Urlaubsplanung, ja sogar das Unkraut im Garten, die Schnecken oder der Müll kann zum Problem werden, denn man muss immer mehr und mehr auf das schauen, was man erledigen muss. Da kann es natürlich vorkommen, dass man den Wald vor lauter Emails, Aufgaben, Aufgabenlisten, Todo-Listen in der Arbeit, Markierungen, Sortierungen vergisst und dann kommt das genau dann in den Sinn, wenn man es nicht braucht. Der Mond scheint durchs Fenster und die Aufgabenliste wird immer länger und man wälzt sich im Bett herum.

Eine Möglichkeit diesen Knoten im Gehirn aufzulösen ist, du sortierst die Probleme nach Priorität. Jeder Unternehmensberater wird dich auf diese Weise beraten. Mach eine Liste und bewerte die Risiken. Entwickle für jedes Risiko eine Gegenmaßnahme und hab diese Probleme im Auge, dann wird dich dieses Problem nicht überrumpeln.

Das ist eine schöne Strategie für Unternehmen, für Projekte, aber im täglichen Leben ist das genau das Falsche. Es ist wie beim Motorrad-Fahren, wenn du auf den Baum in der Kurve schaust, dann fährst du genau drauf und nicht vorbei.

Das Gehirn muss lernen die Denkweise über die Problembewältigung zu ändern. Man kann es allein versuchen, oder man lässt sich beraten, aber man muss es schaffen, sonst kommt man oft aus dem Strudel der Probleme nicht mehr raus. Entweder man schafft das Burnout und man sieht den Wald vor lauter Bäume nicht mehr oder man beschäftigt sich 100% seiner Zeit damit die Probleme, die immer mehr werden zu analysieren und zu lösen. Wenn man glaubt damit seine Schlafprobleme in den Griff zu bekommen, so ist man auf dem berühmten Holzweg.