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In KIERLING gab es einen 30. FEBRUAR

Kierling (ph): Wir schreiben das Jahr 1677. Der Pfarrer von Kierling hieß Allemani Ignaz. 

Im Sterbebuch 1648 – 1774 der Pfarre Kierling wurde der 30. Februar 1677 von Pfarrer Allemani Ignaz zwei Mal eingetragen. 

Eine Recherche:

Das Datum hat es selbstverständlich nicht wirklich gegeben, denn 1677 war nicht einmal ein Schaltjahr, d.h. es gab nicht einmal einen 29. Februar 1677.

Es war im 17. Jahrhundert eine Zeit der Seuchen und der Plagen. 30 Jahre nach dem 30 jährigen Krieg wütete die Pest in Europa (1679 in Klosterneuburg).. Die Leute starben oder flohen aus der Gegend. Genauso wie Kaiser Leopold I. der nach Prag floh. Seine Flucht 1683 brachte ihm den Namen „Türkenpoldl“ ein.

Möglicherweise war der eintragende Pfarrer Allemani Ignaz, der aus Wien stammte und erst 1676 die Pfarre übernahm, selbst schwer krank, denn Anfang 1678 starb dieser und wurde von Wolfgang Hofmann abgelöst, zuerst Pfarrer von Sievering. 

Kierling hatte zu dieser Zeit rund 80 Häuser, war aber bereits seit dem 13. Jahrhundert (damals Chirchlingen) selbständige Pfarre. Im 17 Jahrhundert sind in Kierling, 2 Mühlen, 1 Schule, die Pfarre und das Pestmarterl zu Ehren der hl. Rosalia, welches sich neben der Freiwilligen Feuerwehr Kierling befindet, erwähnt. 

Damit ist die einmalige Kalenderkuriosität, wie sie in Wikipedia beschrieben wird, dass es in Schweden einzigartig den 30. Februar 1712 gegeben hat, widerlegt. Die Geschichtsbücher werden wohl Kierling mit dem 30. Februar 1677 nicht ganz auslassen können.

Quellen:

  • heimatkunde von kierling, Dir Josef Schmutzer,
  • Sterbebuch der Pfarre Kierling 1648 – 1774
  • Homepage: Verschönerungsverein Klosterneuburg
  • Wikipedia
 
 
 
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