Inflation und Gegenmaßnahmen

Alles wird teurer und das eigentlich schon immer. Die Inflation ist ein Maß dafür, wieviel man mehr bezahlen muss für ein Produkt in Relation zum Vorjahr.

Betrachtet man die Spirale zwischen Geldentwertung und Gehaltssprünge, Geldmenge und Bruttoinlandsprodukt, so müsste man Inflation immer in Relation zum Einkommen und diesen Werten sehen.

Wenn man sich natürlich etwas aufbauen will, dann sollte das zur Verfügung stehende Einkommen stärker wachsen, als die Preise für das Notwendigste, was man zum Leben braucht. Was braucht man denn eigentlich zum Leben ? Nunja, da scheint man unterschiedlicher Auffassung zu sein.

Hat man noch vor vielen Jahren für ein Krügel Bier 20 Schilling gekostet, so kostet es heute umgerechnet ca. das 4 fache.

Eine Wurstsemmel kostete irgendwann mal 5 Schilling, heute kostet das 7 fache.

Das Durchschnittseinkommen war 1990 1900 EUR und ist heute ein bisschen mehr – nämlich 2.240 EUR.

Das bedeutet, dass man sich heute viel weniger leisten kann, als damals, oder ?

Das bedeutet doch, dass der Durchschnittsverdiener damals sich locker eine Wurstsemmel leisten konnte, aber heute, wenn Sie das 7 fache kostet, niemals eine kaufen würde, oder ?

Die Wahrheit ist, dass er damals keine gekauft hätte und heute kauft er sich öfters eine und fährt sogar sein eigenes Auto.

Wie geht das ?

Offensichtlich waren damals 1900 EUR bedeutend mehr wert, als heute. Heute sind 2240 EUR quasi nichts in Relation zu dem, was man wirklich braucht.

So hat man sich damals, wenn man ausging, um 100 Schilling ein gutes – sehr gutes und übiges Essen leisten können und ein Krügel oder 2 Biere dazu. Das Schnitzel um 70 Schilling und 2 Bier dazu. Passt schon..aber wie oft ist man Essen gegangen ?

Ein Urlaub am Bauernhof in den frühen 80er Jahren war ein Erlebnis mit 1 Zimmer, einer Stube für Frühstück und am Abend eine Milch mit Brot und Speck, dazu heiße Kartoffel mit Butter.

Heute residieren die Proleten im 4 Sterne Ressort All In und es geht offensichtlich auch – mit Flug und Reisebegleiter. Wie geht das ?

Damals hat man sich Palmersmünzen um 4 x 20 Schillinge geschenkt und die Omi konnte sich Strümpfe kaufen – heute kauft man einen Prime Gutschein um 50 EUR und der reicht für 6 Monate.

Es sind die Ansprüche, die inflationär gestiegen sind und nicht die Preise. Ja die Preise sind auch gestiegen, aber sind es nicht die Bedürfnisse, die massiv gestiegen sind und nicht nur die Preise und wie geht sich das alles aus, wenn das Durchschnittseinkommen de facto nicht gestiegen ist.

Diese Frage wird wohl vorerst offen bleiben. Fest steht. Heute bekommt ein Kind pro Tag mehr Taschengeld als damals im Monat, wird mit dem Auto in die Schule gefahren und ein Heft kostet mehr als alle Bleistifte, die man je in den 80ern gekauft hat. Und wie ist das bei einem Alleinverdiener in den 80er Jahren gegangen? Man hat seine Ansprüche runtergeschraubt – und das massiv. Man hat gebrauchte Kleidung, Ski und Skianzüge getragen und ist zu Fuß gegangen oder mit dem Bus oder der Bahn gefahren. Ist das nicht die Wahrheit ?

Eine Gegenmaßnahme für steigende Preise, die noch niemand angesprochen hat ist Sparen. Sparen mit seinem und Ihrem Ansprüchen. Das wäre gut für die Zufriedenheit und auch das Klima